Nachstehend eine Übersetzung des Leitartikels der ,,Hongqi“ (Rote Fahne) Nr. 12 vom 30. Juni 1964. Untertitel von uns. — Die Red.
Die Reform der Peking-Oper ist ein bedeutsames Ereignis. Sie stellt nicht nur eine Kulturrevolution, sondern auch eine soziale Revolution dar. Diese Reform, die mit den gegenwärtigen Festspielen der Peking-Oper zu revolutionären zeitgenössischen Themen in Peking eingeleitet wurde, sowie die weiteren revolutionären Maßnahmen, die auf dem Gebiet der Dramen, der ,,Quyi“ (Balladengesänge), des Filmwesens, der Literatur, der Musik, des Volkstanzes, der bildenden Kunst und anderen Zweigen der Literatur und Kunst folgen werden, sind ein wichtiger Bestandteil der sozialistischen Revolution auf dem Gebiet der Kultur und Ideologie in China.
Auf den gegenwärtigen Festspielen wurden zahlreiche revolutionäre Stücke zu zeitgenössischen Themen gebracht. Ihr ideologischer Inhalt ist im allgemeinen gut, in manchen Fällen sogar sehr gut. Sie schildern viele glänzende Gestalten heroischer Menschen, bringen in die Darstellungskunst gewisse Neuschöpfungen hinein und lassen die Besonderheiten der Peking-Oper voll zum Ausdruck kommen. Um die revolutionären Opern zu zeitgenössischen Themen erfolgreich aufzuführen, hat eine Anzahl von Schauspielern große Anstrengungen unternommen und ist unter die Massen der Arbeiter, Bauern und Soldaten gegangen; viele andere bereiten sich darauf vor, ihrem Beispiel zu folgen. Die revolutionären Peking-Opern zu zeitgenössischen Themen zeugen davon, daß dank der glänzenden Führung der Lehre von Mao Tse-tung über Literatur und Kunst, der erste Schritt nach vorn bei der Erziehung und Beeinflussung des Publikums entsprechend den sozialistischen und kommunistischen Ideen gemacht wurde. Wir müssen den Kreisen der Peking-Oper zu ihren Erfolgen gratulieren.
Ein ernsthafter Klassenkampf
Schon im Jahre 1942 hat Genosse Mao Tse-tung hervorgehoben: ,,Die Frage ,für wen' ist eine Grundfrage, eine prinzipielle Frage.“ Ferner sagte er: ,,. . . unsere Literatur und Kunst dienen den breiten Volksmassen, vor allem den Arbeitern, Bauern und Soldaten. . . “[注释1] Der Dienst an den Arbeitern, Bauern und Soldaten ist eine Richtung, von der wir niemals abweichen werden. Der Dienst der sozialistischen Literatur und Kunst an den Arbeitern, Bauern und Soldaten bedeutet den Dienst an der sozialistischen Revolution und am sozialistischen Aufbau sowie am Kampf für die Liquidierung der Ausbeuterklassen und ihres ideologischen Einflusses. In der Sphäre der Literatur und Kunst ist die Theaterkunst eine der Kunstformen, die einen ausgeprägten Massencharakter trägt. Die Peking-Oper erfreut sich einer sehr großen Anzahl von leidenschaftlichen Anhängern und eines breiten Publikums. Deswegen, wie auch für die anderen Formen der Literatur und Kunst, besteht für die Peking-Oper eine bedeutende Prinzipienfrage darin, welche Arten der Ideologie angewandt werden müssen, um die Massen zu erziehen und mit welchen Gefühlen sie beeinflußt werden sollen.
Den Ausbeutungssystemen der Geschichte gegenüber ist das sozialistische System unvergleichlich überlegen. In der sozialistischen Gesellschaft wird das System des Privateigentums an Produktionsmitteln abgeschafft und das System des gesellschaftlichen Eigentums an Produktionsmitteln gegründet, Sie liquidierte das System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und errichtete die Diktatur des Proletariats; unter dem sozialistischen System wird das Volk Herr im eigenen Land. Die sozialistische Gesellschaft bleibt aber nach wie vor eine Gesellschaft mit Klassen und Klassenkampf. Während der gesamten historischen Periode vom Sozialismus zum Kommunismus bleibt der Kampf zwischen den beiden Klassen, dem Proletariat und der Bourgeoisie, sowie der Kampf zwischen zwei Wegen, dem sozialistischen und dem kapitalistischen, noch immer bestehen. Es ist das allgemeine Gesetz der Geschichte, daß das Proletariat schließlich und endlich über die Bourgeoisie triumphieren und der Sozialismus im Endeffekt den Kapitalismus besiegen und zum Kommunismus übergehen wird. Nichtsdestoweniger geht während der historischen Etappe des Sozialismus der Klassenkampf auf und ab und die Gefahr der kapitalistischen Restauration bleibt existent. Die kapitalistische Restauration kann die Form der Gewaltanwendung bzw. die Form der ,,friedlichen Evolution“ oder auch eine Kombination dieser beiden Formen annehmen. Außer der Gewaltanwendung greifen die Imperialisten, die Gutsherren und die Bourgeoisie oft zur Politik der ,,Kanonenschüsse mit Zuckerguß“, in der Hoffnung, daß der Sozialismus unauffällig und allmählich auf dem Wege des Revisionismus zum Kapitalismus entartet. Um dieses Ziel zu erreichen, lassen sie nichts unversucht, dem Proletariat die ideologischen Positionen zu entreißen und dadurch den Einfluß der reaktionären politischen Ideen und der bürgerlichen Lebensweise zu verbreiten, die Kommunisten, das Proletariat und andere revolutionär gesinnte Menschen zu vergiften und zu zersetzen, sowie die ideologischen Voraussetzungen zu schaffen, um den Weg für eine konterrevolutionäre Restauration zu ebnen.
Das ist ein ernsthafter Klassenkampf.
In diesem Kampf ist die Literatur und Kunst eine umstrittene und wichtige Position, wobei das Theater, als ein wichtiger Zweig der Literatur und Kunst, keinerlei Ausnahme bildet. Aus der Literatur und Kunst des von Chruschtschow vertretenen modernen Revisionismus, dessen Theater mit eingeschlossen, haben wir bereits gesehen, wie die Revisionisten die bürgerliche Theorie der menschlichen Natur, des Humanismus, des Pazifismus usw. usf. verbreiten, wie sie mit ganzer Kraft gegen die Revolution auftreten, die Diktatur des Proletariats angreifen und das sozialistische System banalisieren. Sie führen die verdorbene und dekadente ,,neuartige“ Kunst des USA-Imperialismus ein, propagieren die amerikanische Lebensweise und vergiften die Volksmassen in den sozialistischen Ländern, insbesondere die junge Generation, mit Hilfe von verschiedensten verdorbenen, dekadenten und reaktionären Mitteln, um sie ideologisch und moralisch zu korrumpieren und sie ihrer Willenskraft zu berauben. Die Literatur und Kunst des modernen Revisionismus ist solche Literatur und Kunst, die den revolutionären Willen der Volksmassen auslöschen und zersetzen, die den Erfordernissen des Imperialismus entsprechen sowie der imperialistischen Politik der ,,friedlichen Evolution“ und der Sache der Restaurierung des Kapitalismus dienen.
Deswegen schließt in der sozialistischen Gesellschaft die Tatsache, welche Klasse die ideologische Position in der Literatur und Kunst innehat und welche Art der Ideologie sie propagiert, nicht nur die Frage, ob die Literatur und Kunst ihrem Wesen nach revolutionär sind, sondern auch die Frage, ob sie Entwicklungsaussichten haben, mit ein. Mehr als dies, sie umfaßt ebenfalls die Frage, ob das politische System des Sozialismus und ihre ökonomische Basis gefestigt werden können, ob sie sich entwickeln können oder ob sie degenerieren werden. Wenn in unserer sozialistischen Gesellschaft die Literatur und Kunst, anstatt die proletarische Ideologie zu propagieren und mit Leib und Seele den revolutionären Geist der Arbeiter, Bauern und Soldaten sowie die erhabenen Eigenschaften der heroischen Gestalten der neuen Ära zum Ausdruck zu bringen, die kapitalistischen und feudalistischen Ideen verbreiten, dann sind sie alles andere als sozialistische Literatur und Kunst. Da die von ihnen propagierten reaktionären und dekadenten Ideen die Massen und insbesondere unsere junge Generation verderben, verwandeln sie sich unvermeidlich in eine Wohltat für die Kräfte des Kapitalismus und Feudalismus. Es unterliegt keinem Zweifel, daß wir unter keinen Umständen eine solche Literatur und Kunst zulassen werden, die sich vom Sozialismus abspaltet und gegen den Sozialismus auftritt.
,,Das Alte ausmerzen und das Neue entstehen lassen“ — das ist die Politik bei der Reform der Peking-Oper
Parallel mit der Entfaltung der sozialistischen Revolution und des sozialistischen Aufbaues ist es notwendig, die sozialistische Revolution auf dem politischen und ideologischen Gebiet weiterhin zu vertiefen. Es macht sich ebenfalls notwendig, für das Theater, als einen Bestandteil des Überbaues, in einer angebrachten Weise die Entfaltung der proletarischen Ideologie und die Liquidierung der kapitalistischen Ideologie, die Propagierung des Sozialismus und Kommunismus sowie den unmittelbaren Dienst am Sozialismus zu seiner allerwichtigsten Aufgabe zu machen. Dieses stellt an die Kunst der Peking-Oper die Anforderung, Reformen entsprechend dem Kurs ,,das Alte ausmerzen und das Neue entstehen lassen“ durchzuführen. Was versteht man unter “das Alte ausmerzen und das Neue entstehen lassen“? Es bedeutet die Beseitigung des Alten, d.h. des Kapitalismus und Feudalismus, und die Förderung der Entstehung des Neuen, d.h. des Sozialismus und Kommunismus. Es müssen nicht nur neue Inhalte, die der sozialistischen Epoche entsprechen, sondern auch neue Formen vorhanden sein, die der Epoche des Sozialismus Rechnung tragen. Die revolutionären Opern zu zeitgenössischen Themen, die das heutige Kampfleben mit Hilfe von Neuschöpfungen, sowohl der Form als auch dem Inhalt nach, schildern, müssen die wichtigste Stelle auf der Bühne der Peking-Oper einnehmen: sie müssen ebenfalls den wichtigsten Platz auf den Brettern anderer Formen der Theaterkunst belegen. Nur auf diese Weise wird es für unser Theater und unsere Bühne möglich sein, diese wichtige ideologische Position einzunehmen und sie zu einer echten ideologischen Bastion des Proletariats werden zu lassen.
Da die Zeit in einer Vorwärtsbewegung begriffen ist, müssen auch dementsprechende Veränderungen im Inhalt und in der Form der Literatur und Kunst vor sich gehen. Es ist unvorstellbar, daß eine Bühne, auf der die Kaiser und Könige. Generäle und Premierminister, talentierte Gelehrte und Schönheiten dominieren, imstande wäre, der kämpferischen Aufgabe, der ,,Entfaltung der proletarischen Ideologie und der Liquidierung der bürgerlichen Ideologie“ zu dienen. Zwar sind in einigen traditionellen Opern fortschrittliche Ideen in unterschiedlichem Grad enthalten, jedoch können sie den Anforderungen der breiten Massen der Werktätigen bei weitem nicht befriedigen und sind alles andere als dazu geeignet, das Volk im Sinne der sozialistischen Idee zu erziehen. Was diejenigen Stücke anbelangt, die feudalistischen Abschaum enthalten, so sind sie schädlich und müssen entschlossen verworfen werden. Vor einiger Zeit machten einige Personen die Anregung, eine große Zahl von Geisteropern auf die Bretter zu bringen. Sie nahmen die Geister und Gespenster in Schutz und stellten eine sogenannte Theorie darüber auf, daß ,,Geister keinerlei Schaden mit sich bringen“, und versuchten, diese Geisteropern, die den feudalen Aberglauben verbreiteten, zu verteidigen. Das verursacht den größten Schaden und ist eine Widerspiegelung der Angriffe auf die sozialistische Literatur und Kunst, die von den kapitalistischen und den feudalen Kräften unternommen werden. Es ist von ausgesprochenem Nachteil für die Steigerung des politischen Bewußtseins des Volkes und für die Festigung und Entwicklung des sozialistischen Systems. Die Literatur und Kunst, die die kapitalistischen und feudalistischen Ideen verbreiten, können unter keinen Umständen der proletarischen Politik und der ökonomischen Basis des Sozialismus dienen; sie würden lediglich eine hemmende, und zerstörende Rolle spielen.
Hier werfen wir eine akute Frage auf. Auf wessen Seite stehen unsere Literatur und Kunst im Kampf zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie sowie im Kampfe zwischen dem sozialistischen und dem kapitalistischen Weg? Widerspiegeln sie die Ideen und Empfindungen der Arbeiterklasse, der armen Bauern und der unteren Schichten der Mittelbauern, oder bringen sie die Ideen und die Gefühle der Kräfte des Kapitalismus und des Feudalismus zum Vorschein? Dienen sie den Arbeitern, den Bauern und Soldaten, die die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, oder stehen sie im Dienst einer Handvoll Angehöriger der Ausbeuterklassen? Folgen sie der marxistischleninistischen Linie in der Literatur und Kunst, die vor Jahren von Genossen Mao Tse-tung aufgestellt wurde, oder folgen sie der revisionistischen Linie? Es muß hervorgehoben werden, daß an der Front der Literatur und Kunst in China einige Genossen diese Fragen tatsächlich gelöst haben, wobei andere wiederum sie noch gar nicht bzw. nur zum Teil gelöst haben.
Die sozialistische Revolution und der sozialistische Aufbau schauen heule auf eine 15jährige Geschichte zurück; die Werktätigen unseres Landes haben an allen Fronten historische Wunder geschaffen. Gewisse Literatur- und Kunstschaffende sehen jedoch das alles überhaupt nicht und lassen sich dafür nicht begeistern; sie sind entweder einfach nicht gewillt, diesen Kampf zu besingen und wiederzugeben, oder sie haben es nicht gut genug getan. Im Gegenteil, sie können sich von der kapitalistischen und der feudalistischen Kultur nicht trennen, sie verbergen sich immer noch in ihrem ,,Elfenbeinturm“, und lehnen es hartnäckig ab, unter die Massen der Arbeiter, Bauern und Soldaten sowie in den Schmelztiegel des Kampfes zu gehen. Ein bürgerliches Königreich hat sich tief in ihre Seelen eingenistet; sie versuchen ununterbrochen und hartnäckig sich zu offenbaren, um die Welt entsprechend ihrer eigenen Weltanschauung umzugestalten. Ein ganz geringer Teil von ihnen hat bereits begonnen, zu verfallen und zu degenerieren. Es gibt auch gewisse Persönlichkeiten, die sich von Anfang an auf die Seite der Ausbeuterklassen geschlagen haben. Ein solcher Stand der Dinge kann nicht geduldet, sondern muß verändert werden.
Im Zuge der Entwicklung der sozialistischen Revolution und des sozialistischen Aufbaues in unserem Lande ist eine revolutionäre Kulturbewegung der Massen entstanden. Sie stellen dringende Anforderungen in bezug auf die revolutionären Dramen, die revolutionären Lieder, die revolutionäre Tanzkunst, das revolutionäre Filmwesen, die revolutionäre Dichtung, die revolutionären Romane und die revolutionäre bildende Kunst. Auf diesen Gebieten haben die Massen der Arbeiter, Bauern und Soldaten bereits einen Anfang gemacht. Die breiten Volksmassen benutzen die revolutionäre Literatur und Kunst zur Vernichtung der reaktionären Literatur und Kunst. Wie soll das Verhalten unserer Schriftsteller und Schauspieler unter diesen Verhältnissen sein? Manche Genossen haben schon begonnen, in die Massen der Arbeiter, Bauern und Soldaten zu gehen und die Kulturrevolution gemeinsam mit den Massen in die Wirklichkeit umzusetzen. Auf diese Weise nehmen sie einen vollkommen neuen Standpunkt mit frischer Energie ein und benutzen die Waffe der Literatur und Kunst zur Wiedergabe des sozialistischen Kampflebens, zum Dienst am Sozialismus, und werden infolgedessen von den Massen begrüßt; beim Gewinnen der ideologischen Positionen für den Sozialismus haben sie ihren Beitrag geleistet. Dieses wurde von denjenigen Schauspielern unter Beweis gestellt, die vom Publikum während der jetzigen Festspielen der revolutionären Peking-Oper zu zeitgenössischen Themen gut aufgenommen wurden. Es muß jedoch hervorgehoben werden, daß innerhalb der gesamten Reihen der Schriftsteller und Schauspieler, als eines Ganzen betrachtet, es nicht wenig Leute gibt, die das immer noch nicht getan haben. Gegenüber dieser revolutionären Kulturbewegung der Massen treten manche Leute auf der Stelle, wobei einige sich ihr sogar widersetzen. Deswegen müssen wir ihnen laut und deutlich sagen: Es ist notwendig, die Politik des Genossen Mao Tse-tung gegenüber der Literatur und Kunst resolut zu verwirklichen, unter die Arbeiter. Bauern und Soldaten sowie in den Schmelztiegel des Kampfes zu gehen, die Waffe der Literatur und Kunst zur Entfaltung der proletarischen Ideologie und der Liquidierung der bürgerlichen Ideologie einzusetzen, die Stellungen der sozialistischen Ideologie auszudehnen und die der bürgerlichen Ideologie zu vernichten. Das ist eine Aufgabe von erstrangiger Wichtigkeit bei der Zuendeführung der sozialistischen Revolution in unserem Lande.
Die revolutionären Schriftsteller und Schauspieler müssen unter die Arbeiter, Bauern und Soldaten gehen
Das allerwichtigste Schlüsselproblem bei der Revolutionierung der Literatur und Kunst ist die Revolutionierung der Literatur- und Kunstschaffenden selbst. Genosse Mao Tse-tung lehrt uns: ,,Alle revolutionären Künstler und Schriftsteller in China, alle zu großen Hoffnungen berechtigenden Kunstler und Schriftsteller müssen für eine lange Zeit unter Hintansetzung der eigenen Person und aus ganzem Herzen in die Massen gehen, in die Massen der Arbeiter, Bauern und Soldaten: sie müssen in den Schmelztiegel des Kampfes gehen. . .“[注释2] Das ist der grundlegende Weg, den alle unsere Literatur- und Kunstschaffenden in Richtung auf die Revolutionierung einschlagen müssen.
Die revolutionären Schriftsteller und Schauspieler müssen in erster Linie revolutionäre Kämpfer sein. Ohne in die Massen der Arbeiter, Bauern und Soldaten zu gehen, ohne in den Schmelztiegel des Kampfes zu gehen, ohne sich bewußt zu stählen und umzuerziehen, kann es keinen revolutionären Geist oder revolutionäre Gefühle geben, und es wird ihnen an Enthusiasmus für die Wiedergabe des revolutionären Lebens fehlen. Was die Literatur und Kunst betrifft, die den Arbeitern, den Bauern und Soldaten dient, die dem Sozialismus dient und die den revolutionären Völkern der Welt dient, so werden sich solche Leute um das gar nicht kümmern und auch außerstande sein, das als ihre ureigene Sache zu betrachten.
Genosse Mao Tse-tung führte aus: ,,Ein Werk der Literatur oder Kunst ist ideologisch das Produkt der Widerspiegelung des Lebens einer gegebenen Gesellschaft im menschlichen Bewußtsein. Die revolutionäre Literatur und Kunst ist das Produkt der Widerspiegelung des Lebens des Volkes im Bewußtsein der revolutionären Künstler und Schriftsteller. Das Leben des Volkes selbst ist eine reiche Fundgrube an Stoff für das literarische und künstlerische Schaffen. Es ist der Stoff im Naturzustand, Rohstoff, aber zugleich der lebendigste, reichhaltigste, wichtigste Stoff. Und in diesem Sinne verblaßt vor ihm jegliche Literatur und Kunst. Das ist für sie die einzige und unerschöpfliche Quelle. Es ist die einzige Quelle, denn es kann außer ihr keine andere geben.“[注释3] Es ist offensichtlich, daß nur durch die eigene Stählung im Kampfe der Massen der Arbeiter, Bauern und Soldaten es für einen möglich ist, schnelle und bedeutsame Fortschritte in seinem Schaffen und in seiner Kunst zu erzielen. Nur auf diese Weise kann man die Literatur und Kunst als eine Waffe zur Erziehung und zum Anspornen von Millionen zu einem noch mutigeren Vorwärtsstürmen an verschiedenen Fronten der sozialistischen Revolution und des sozialistischen Aufbaues einsetzen.
Die zeitgenössischen Themen verleihen der Peking-Oper neue Lebenskraft
Im Verlauf dieser Bewegung für eine Kulturrevolution ist der Beginn der Aufführungen der revolutionären Peking-Opern zu zeitgenössischen Themen als eine außerordentlich erfreuliche Erscheinung zu werten. Einige Leute behaupteten, daß die Aufführung solcher Opern den Verfall und das Absterben der Peking-Oper als einer Kunstform bedeuten. Tatsachen beweisen gerade das Gegenteil: Weil die Revolutionierung und die Verleihung der Volkstümlichkeit der Peking-Oper in Angriff genommen wurde, haben die Peking-Opern zu zeitgenössischen Themen nicht nur das Lob der Literatur- und Kunstkreise verdient, sondern sie weiden auch von allen Schichten der Bevölkerung begrüßt; nicht nur das frühere Publikum der Peking-Oper liebt diese revolutionären Opern mit zeitgenössischen Themen, sondern auch diejenigen, die früher nicht allzu oft in die Peking-Oper gingen, haben sich jetzt in begeisterte Zuschauer verwandelt. Infolgedessen erlangte die Kunst der Peking-Oper dank der Aufführung von revolutionären Opern zu zeitgenössischen Themen eine neue Lebenskraft und es eröffneten sich vor ihr neue, weite Perspektiven. Natürlich kann eine vollkommene Kunst nicht über Nacht geschaffen werden, und die revolutionären Peking-Opern zu zeitgenössischen Themen bilden dabei keine Ausnahme. Wir dürfen nicht unvernünftigerweise von ihnen erwarten, daß sie die Vollkommenheit mit einem Male erreichen: genau so wenig angebracht wäre es auch, ohne weiteres einige Opern fallen zu lassen, weil sie noch zu roh wirken oder weil sie noch gewisse kleinere Mängel aufweisen. Was diejenigen Opern, die politisch richtig orientiert sind und die einen revolutionären ideologischen Inhalt besitzen, betrifft, so müssen wir mit unbeugsamen Willen versuchen, sie noch mehr heranreifen zu lassen; sie schrittweise zu verbessern und zu vervollkommnen, durch wiederholte Aufführungen und durch Entgegennahme von Vorschlägen, die von verschiedenen Seiten kommen sowie auf dem Wege mehrmaligen Umarbeitens. Was die erfolgreich aufgeführten Opern von gutem Inhalt anbelangt, so müssen wir sie desto mehr verbreiten und sie auf ein noch höheres Niveau auf der Basis der Popularisierung und im Geiste — nicht zu ruhen, bis die Vollkommenheit erreicht ist — heben.
Die sozialistische Kulturrevolution stellt eine große, schwierige und langfristige Aufgabe dar. Die Parteiorganisationen in allen Teilen des Landes sowie die für die Literatur und Kunst zuständigen Stellen müssen dieser Arbeit die größte Aufmerksamkeit widmen, sie ernsthaft anleiten und eine gesunde Vorwärtsent-wicklung dieser revolutionären Bewegung fördern, um planmäßig und Schritt für Schritt die kapitalistischen und die feudalistischen Kräfte in der ideologischen Sphäre zu besiegen und mit der Wurzel auszurotten sowie der sozialistischen Literatur und Kunst die Möglichkeit zu gewähren, noch besser ihre gewaltige Rolle in den drei großen revolutionären Bewegungen — im Klassenkampf, im Kampf für die Produktion und in den wissenschaftlichen Experimenten, zu spielen.
[注释1]
Mao Tse-tung, ,,Reden auf der Beratung über Fragen der Literatur und Kunst in Yenan“, Verlag für Fremdsprachige Literatur, Peking 1961, S. 22 und 34
[注释2]
Ebenda, S. 28
[注释3]
Ebenda, S. 26-27